aktualisiert 04.11.2016

Wenn wir eine Bilanz aus den letzten 20  Jahren unserer Windspielzucht in Bezug auf Beinbrüche ziehen müßten,
dann kämen wir persönlich recht gut weg. Der vorletzte Beinbruch eines in unserem Haus verbliebenen Welpen/Windspiels
stammt aus dem Jahr 2007. Der letzte aus 2014, wo die 8 Monate alte DL Xanta einem Reh folgend blind über einen Holzstapel im Wald
sprang. Leider war der Boden dahinter nicht ebenerdig, sondern ein Abhang…

Das war der zweite Beinbruch eines Windspiels in unserem Hause, d.h. beim Zwinger Dark Legend’s aufgewachsenen Windspiels seit 1998.
Dazu gehörten nicht nur 16 DL- Hunde sondern auch sechs  Importwindspiele.

2007 sollte der Welpe Dark Legend’s Ulvsbane nach Schweden gehen, jedoch wurde dort die Heimquarantäne nicht
genehmigt und so mußte Ulvsbane letztlich bleiben, bis er 8 Monate alt war. Mit 7 Monaten brach er sich ein Vorderbein
(nur diese sind scheinbar akut gefährdet), als er aus ca 80 cm von einer Fensterbank auf den Boden sprang. Warum
hatte sich Ulvsbane das Bein gebrochen, all die vielen Welpen zuvor in unserem Haus jedoch nicht, obwohl sie alle gleich
viel herumtoben?

Ulvsbane hatten wir entgegen der üblichen Behandlung unserer eigenen, bei uns bleibenden Welpen so gut wie nicht zu
Spaziergängen mitgenommen, damit ja nichts passiert, was die sich von Monat zu Monat verzögernde Überführung
nach Schweden verzögern könnte. Eine Erkenntnis, die bis dahin undefinierbar in unseren Köpfen herangereift war,
verdichtete sich jetzt zu einem nebulösen Verdachtsnebel, welcher sich im weiteren Verlauf zu einem soliden Pfeiler der
gesicherten Erkenntnis 😀 materialisierte, als knapp 2 Jahre später Ulvsbane’s Bruder Dark Legend’s Ufo aus den USA zu uns
zurückkehrte.

Auch Ufo hatte sich ein Bein gebrochen (im übrigen exzellent operiert…). Ufo war in den USA zu einem reinen
Haushund geworden, der bis zuletzt Windeln tragen mußte und selten und wenn, dann auch nur an der Leine ausgeführt
wurde. Er kam also so gut wie nie aus dem Haus. Wenn man sich ansah, wie Ufo bei uns in den ersten zwei Wochen beim
Spazierengehen unsicher und mit regelrecht zittrigen Beinen wie ein Wackelpudding auf unebenem Untergrund herumlief,
dann war das der letzte Baustein für unsere Meinung zu Beinbrüchen. Wir zogen Bilanz aus allen Beinbrüchen, von denen wir
gehört hatten und setzten diese in Bezug auf die Haltung der betroffenen Windspiele.

Ergebnis:

Alle Windspiele, die ausschließlich oder überwiegend beim Spazierengehen an der Leine gehen müssen, weil ihre Besitzer
zu schissig sind sie frei laufen zu lassen, sie nicht erziehen können oder in einem ungünstigen Wohnumfeld leben, haben
ein vielfaches Risiko, als Junghund einen Beinbruch zu erleiden. Jetzt noch auf eine vererbbare Veranlagung einzelner
Blut- bzw. Windspiellinien zu Beinbrüchen zu schließen, wäre aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt.

Unser Rat ist ganz simpel:

Bewegung ist der Schlüssel zu einem gesunden Windspiel. Die Knochen werden fester, Muskulatur und Sehnen gestärkt
und schützen so gleichzeitig die Knochen. Das gilt ganz nebenbei auch fürs Frauchen/Herrchen.
Wir wohnen auf dem Land, unsere Windspiele laufen beim Spaziergang alle frei herum und scheuchen sich gegenseitig,
bis der Arzt kommt. Wir nehmen auch unsere Welpen ab etwa 13-14 Wochen Lebensalter mit zum Spaziergang.
Natürlich werden sie anfangs schnell müde, dann werden sie ein gutes Stück getragen, dafür haben wir dann eine
Welpentragetasche mit.
Jedoch können sie von Anfang an mit den anderen herumtollen und ihre Muskulatur entwickeln. Außer bei sehr schlechtem
Wetter laufen die Hunde nicht weniger als eine Stunde am Tag beim Spaziergang frei herum, im Sommer und zur
Vorbereitung auf Rennen sogar bis zu zwei. Dabei ist es wichtig, daß man selbst weitergeht und sich nicht faul auf eine
Wiese hockt, da reduzieren die Windies automatisch ihr Bewegungspensum, weil keine „nächste“ Wegbiegung mehr kommt,
hinter der es was zu entdecken gibt.

Unsere eigenen Windspiele – gerade die jungen Wilden – zerlegt es beim Toben höchst regelmäßig mehr oder weniger
heftig auf verschiedenste Art und Weise, aber außer Abschürfungen passiert nie etwas. Gerade neulich übersahen Tica,
Bliss und Echo einen kleinen, zugewachsenen Bachlauf auf einer Wiese und kamen zu mir gerannt, ich hatte gerufen.
Tica schrappte nur mit dem Kinn kräftig über den Boden, aber Bliss und Echo schlugen mit einem dumpfen „Plopp“ „Plopp“
einen fetten Salto – und rannten dann weiter.

Führt man seinen Hund an der Leine, müßte man locker das vierfache an Zeit fürs Spazierengehen aufwenden – soviel Zeit
hat kaum einer. Reines Gassigehen um den Block zählt auch nicht als Spazierzeit. Wer seinen Hund partout nicht von der
Leine lassen kann, der sollte mindestens eine Stunde am Tag mit ihm Rad fahren. Es gibt inzwischen auch erschwingliche
Fahrräder im dreistelligen Preissegment mit Elektrounterstützung. Letztlich ist es nämlich wurst, ob man das Geld für
das Fahrrad ausgibt, oder sich einen Tausender für den kommenden Beinbruch beiseite legt.

Das freie Herumtoben in unebenem Gelände schult jedoch die Motorik und den Kopf des Windspiels meiner Meinung nach am
besten. Es ist klar, daß kaum einer ein Rudel hat, das sich gegenseitig so schön zum herumflitzen anstachelt, aber liebe
Windspielbesitzer: bewegt euren Hund! Ein trainiertes Windspiel ist nämlich sehr robust. Ich darf hierbei mal einen Link
zu dem grusligen mehrfachen Überschlag von Dark Legend’s Holy Smoke bei der Coursing EM 2013 setzen, Smokey erlitt
nur ein paar Prellungen:

Unter Beschreibung auf „mehr anzeigen“ und dort ganz unten auf heat 159 25:45 klicken

Mit spaziergängerischen Grüßen
Dark Legend’s Peter